Birte Bosse

Es ist ziemlich leicht, sich langweilige Krankenhausgestaltung vorzustellen . . .

Als ich anfing, für das erste Projekt im ELKI zu arbeiten, fiel es mir noch recht schwer, mich von meinem Künstler-Ego zu befreien und mir Figuren mit lachenden Gesichtern vorzustellen. Doch im Laufe der Zeit wurde mir bewusst, dass man eine Verantwortung hat für diejenigen, die dort Zeit verbringen, sei es um gesund zu werden oder anderen dabei zu helfen, sprich, zu arbeiten. Es ist ziemlich leicht, sich langweilige Krankenhausgestaltung vorzustellen, weil man es nicht anders kennt, aber um der Verantwortung gerecht zu werden, muss es authentische Kreativität und Empathie geben, damit man unterschiedliche Altersgruppen gleichermaßen anspricht und auch nach langer Zeit noch optimistische Energie verbreitet. Am motivierendsten waren für mich während der Ausführung die vielen glücklichen Rückmeldungen der Menschen, für die man kreativ war. Pfleger:innen bedankten sich dafür, dass endlich etwas Erfrischendes ihren Arbeitsort erhellt. Kleine Patienten beobachteten mich mit großen Augen bei der Arbeit, hätten am Liebsten mitgeholfen und Ärzte brachten mir Kekse. Deswegen liebe ich diese Arbeit und freue mich auf viele neue Projekte in neuen und erneuerten Gebäuden!

Birte Bosse, geboren 1984 in Gehrden (Hannover), lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig unter anderem bei Friedemann von Stockhausen, Thomas Rentmeister und zuletzt auch als Meisterschülerin von Bogomir Ecker. Ihre Arbeiten wurden in nationalen, wie internationalen Ausstellungen gezeigt.

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