Eltern-Kind Zentrum (ELKI) am Universitätsklinikum Bonn

Das Eltern-Kind-Zentrum (ELKI) am Universitätsklinikum Bonn ist eines der modernsten Zentren für Geburtshilfe und Kinderheilkunde in Deutschland. Der Bau wurde vom Architekturbüro Nickl&Partner entworfen. Neben fünf Geburtsräumen, einer Geburtshilfeambulanz, drei herkömmlichen OPs sowie einem Hybrid-OP für minimalinvasive Eingriffe bietet das ELKI auf 12.000 Quadratmetern Nutzfläche und Behandlungsplätze für über 120 erkrankte Kinder und Jugendliche an.

Unsere Aufgabe war es, ein Kunstkonzept zu entwickeln, das alle Nutzergruppen anspricht und gleichzeitig auch die medizinische Qualität der Klinik widerspiegelt.

Hierfür haben wir mit allen NutzerInnen Gespräche geführt, um für jede Station ein individuelles Kunstkonzept zu entwickeln. Aufgrund der vielen verschiedenen Nutzergruppen und Bedürfnisse haben wir bei diesem Projekt mit unterschiedlichsten KünstlerInnen zusammengearbeitet. 

Bereits im äußeren Eingangsbereich des ELKI, wird der Besucher von einer Aluminiumskulptur von Roman Lang begrüßt. Die „Elch-Familie“ ist mittlerweile Kliniksymbol und ist bewusst in den Farben Orange, Grün, Gelb gehalten, um somit die im Gebäude von Nickl&Partner definierten Farbtöne aufzugreifen und ein einheitliches und beruhigendes Gesamtbild zu schaffen. 

Betritt man den Eingangs- und Anmeldebereich fallen einem direkt zu Beginn die von dem Künstler Martin Pfeifle, eigens für das ELKI entwickelten schwarz-weißen Sitzmöbel auf, die sich wie kleine modulare Bauklötze zum Sitzen, sowie „Bauen“ und Spielen anbieten. Hiermit werden besonders für die kleinen PatientInnen die oft langen Wartezeiten verkürzt. 

Eine weitere Besonderheit im Eltern-Kind-Zentrum stellt die Gestaltung der Geburtshilfe dar. Insgesamt gibt es fünf Geburtsräume, einer davon ist Bonns berühmtesten Neugeborenen gewidmet: Decke und Wände des Beethovengeburtsraums sind in einem lichten Blau gestrichen. Auf diesem ist das Sternenbild am Tage der Geburt Beethovens, in Form von weißen abstrakten Sternen zu sehen. Der Raum bildet durch seine besondere Gestaltung ein beschützendes, Geborgenheit vermittelndes Himmelszelt. Die weiteren vier Geburtsräume, sind ebenfalls mit Farbakzenten in lichtem Blau versehen, auf denen jeweils fotografische Arbeiten der Künstlerin Inga Kerber angebracht sind. Inga Kerber hat in enger Absprache mit den NutzerInnen Fotografien von Frühblühern, als Symbol für das aufkeimende Leben entwickelt. 

Die Blüten- und Sternenmotivik finden sich in Form von gerahmten Fotografien und Leinwänden auch in den Wöchnerinnenzimmern wieder, sodass jede Mutter ihr Geburtssymbol wiederfindet und eine positive und persönliche Erinnerung an ihre Geburt behält. 

Besonders in angstbesetzten Zonen, wie z.B. der Kinderonkologie, Radiologie oder der Vorbereitung Herz-OP haben wir mit kinderfreundlichen Wandmalereien der Künstlerin Birte Bosse gearbeitet. Ihre großflächigen Zeichnungen geben besonders während langwierigen Wartesituationen die Möglichkeit, spielerisch immer Neues zu entdecken und die medizinische, teils sterile Umgebung als weniger bedrohlich wahrzunehmen. Birte Bosse geht in ihren Arbeiten immer sehr behutsam auf den Ort und seine Nutzer ein. Durch den hohen Abstraktionsgrad ihrer Wandzeichnungen lässt sie Freiräume für die Assoziationen und Interpretationen ihrer großen und kleinen BetrachterInnen. Für die Physiotherapie hat Birte Bosse gemeinsam mit KURA Concepts ein künstlerisches Leitsystem entwickelt. Das Leitsystem bietet den jungen PatientInnen spielerisch Orientierung und berücksichtigt die architektonischen Gegebenheiten der Station. 

Neben den von uns ausgewählten KünstlerInnen, haben wir noch zahlreiche qualitativ hochwertige Arbeiten durch engagiertes Fundraising und Dauerleihgaben von Stiftungen wie der Horst-Rave-Stiftung, der Telekom-Stiftung, sowie der Stiftung Kunstfonds akquirieren und erfolgreich in das Kunstkonzept integrieren können.

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